02. November 2014
Reisebericht Teil 2:
San Francisco - Ich geh dann mal die Fische füttern

Es gibt wirklich etliche Sehenswürdigkeiten in San Francisco, von denen wir einen großen Teil angeschaut haben. Unser erster Weg führte uns durch Chinatown. 
Ein weiteres Highlight war sicherlich das Aquarium of the Bay, wo man unter anderem durch durchsichtige Unterwassertunnel geht, so dass direkt über einem die Fische, Haie und Wasserschildkröten schwimmen. Es war wirklich eindrucksvoll sich inmitten all dieser Tiere zu befinden und sie anschauen zu können.
Auf den Besuch des Coit Towers hatte ich mich ebenfalls sehr gefreut. Der Turm steht mitten auf dem Telegraph Hill. 

Natürlich ist der Besuch der Golden Gate Bridge ein absolutes Muss. So machten wir uns ebenfalls auf den Weg dorthin; es dauerte allerdings ein paar Stunden, bis wir sie erreicht hatten. Anschließend gingen wir unter der Brücke hindurch und folgten den Pfaden am Bakers Beach.
Danach nahmen wir den Weg in Richtung Seal Rocks, wo man stets an der Küste auf wundervollen Pfaden entlang wandert. Nachdem wir auch dieses Ziel erreicht hatten (jedoch keine Seelöwen zu sehen waren), machten wir uns auf zum Golden Gate Park. Dort soll es einen tollen botanischen Garten, einen japanischen Teegarten, Museen, Windmühlen und Büffel geben. Letztere beiden Dinge haben wir tatsächlich gefunden, den Rest leider nicht. Der Park ist so unglaublich groß, dass wir uns heillos darin verlaufen haben. Selbst das Navigieren per Handy war sinnlos. Nachdem wir an diesem Tag fast 50 km gelaufen sind, hatten wir auch irgendwann keine Muse mehr, um weiter zu suchen. So gaben wir es schließlich auf und machten uns auf den Weg zurück ins Hotel.
Als nächstes besuchten wir Little Italy, wo man auch hervorragend essen kann. 
Natürlich mussten wir auch einmal japanisch essen gehen. Wir fanden ein Restaurant, das sogar mit einem Stern ausgezeichnet war. Man konnte sich wirklich vorstellen, dass so ein kleiner Laden irgendwo in einer hübschen Straße in Tokio zu finden ist. 
In der Nähe der Küste findet man den Fisherman´s Wharf, der eigentlich genau genommen am Pier 39 liegt. Aber auch die anderen Piers sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Es gibt dort wahnsinnig leckere Seafood Restaurants, von denen wir auch einige besucht haben. Am Fisherman´s Wharf selbst, fühlt man sich ein wenig in einen Vergnügungspark versetzt. Es gibt ein paar Fahrgeschäfte, jede Menge Stände an denen Hot Dogs, softe Brezeln (sie sind vollkommen verknautscht und sehen aus als hätten sie mehrere Tage im Wasser gelegen), Eis und natürlich Corn Dogs verkauft werden. Ansonsten gibt es eine Menge Restaurants, von denen aber einige wirklich nicht schlecht aussahen. 

An unserem vorletzten Tag in San Francisco wollten wir noch etwas ganz Besonderes unternehmen und entschlossen uns an einer Whale Watching Tour teilzunehmen. Im Vorfeld wurde uns mit auf den Weg gegeben sich bloß möglichst dick anzuziehen, am besten mehrere Pullover und eine Jacke. Entsprechend verwundert waren wir, als wir auf die anderen Teilnehmer trafen, die fast alle in kurzärmeligen T-Shirts, Shorts, Tank Tops und Sandalen ankamen. Ich kann nur so viel sagen, sie haben ihre Entscheidung später bitter bereut.
Zu Beginn waren wir alle noch bester Stimmung, wir fuhren unter der Golden Gate Bridge durch und kamen schließlich aufs offene Meer, wo wir bereits die ersten Seelöwen und schließlich sogar einen Mondfisch sahen. 
Ich fühlte mich auch immer unwohler, das ständige Geschwanke und die eiskalten Wellen, die einem wie ein Brett entgegenschlugen und durchnässten, setzten mir ebenfalls zu. Ich bin schon einige Male mit einem Boot oder Schiff gefahren, bis auf einmal auf Hawaii war es mir auch immer bekommen. Dieses Mal aber nicht. Eine ältere Frau hatte sich (trotz Warnung der Tour – Leiterin) in die Kabine zurückgezogen. Dort soll einem aber ganz besonders schlecht werden. Man musste sie stützen, um sie herauszuholen und dafür wurde das Boot angehalten. Jetzt war das Schaukeln und Wackeln nicht mehr zu ertragen. Im Grunde muss es ein lustiger Anblick gewesen sein: Kaum war der Motor des Boots aus, stürzten an die 20 Leute zur Reling, um sich eins ums andere Mal zu übergeben. Es wurde leider auch nicht besser, als das Schiff wieder los fuhr. Die ersten hatten bereits nichts mehr im Magen und packten darum ihre Sandwiches und Chips aus, die sie genüsslich verspeisten, nur damit sie wenig später wieder etwas hatten, mit dem sie die Fische füttern konnten. Es ist mir noch heute ein Rätsel, wie man essen kann, wenn man sich nur kurz zuvor übergeben hat.
Nach über fünf Stunden war auch ich am Ende. Am Horizont tauchten die Wale auf, doch ich hing über der Reling und spuckte. Im Grunde hatten nur sehr wenig Leute Blick für diese wundervollen Giganten, die man in einigen hundert Meter Entfernung wohl sehen konnte. Zumindest entnahm ich das den Wortfetzen, die ich mitbekam. Näher kamen wir den Tieren nicht, was ich eigentlich ganz gut finde, da die Boote immer genügend Abstand halten, um die Wale nicht zu stören.
Vollkommen durchnässt, zitternd und mit einer ekelhaften Salzkruste überzogen - mit der man dank der vielen Wellen, die einem ins Gesicht und über Körper klatschten - paniert war, fuhren wir schließlich zurück. Und ich war wirklich nicht die einzige, die sich ein schnelles Ende herbeigesehnt hatte, sich am liebsten auf den Boden geworfen und geküsst hätte, als wir wieder festen Boden unter uns spürten. Wobei fester Boden auch übertrieben war: Ich hatte noch Stunden danach das Gefühl, der Untergrund würde sich in sanften Wellen hin und herbewegen. Auf jeden Fall war dieser Tag unvergesslich und wird mir für immer eine Warnung sein. 😉
Den dritten Teil meines kleinen Reiseberichts, bekommt ihr in den nächsten Tagen. Dann berichte ich euch wie es in Las Vegas war. 😉 Ich sag nur eins: HEISS




