Zweite Leseprobe

Noch vier Tage, dann erscheint der vierte Teil von Feiy. Zeit für eine weitere Leseprobe.
Wird Alice ihre Liebe finden? Für wen wird sich ihr Herz letztendlich entscheiden? Erfahrt es am 15.01 im vierten Teil von Feiy – Im Rausch der Magie.
 
Allein die Vorstellung sorgte dafür, dass sich Alices Magen zusammenzog, als schließe sich ein glühender Draht darum. Und dennoch wusste sie, dass Teyls recht hatte.
»Immerhin wärst du dann auch dieses Buch los«, gab er zu bedenken.
Möglicherweise wäre Erias dann nicht mehr hinter Alice her, auch wenn sie dies bezweifelte. Es wäre durchaus befreiend, diese Bürde, die mit dem Buch verbunden war, loszuwerden. Doch sollte sie das wirklich tun?
»Ganz gleich, wozu du dich entschließt, du solltest dir sicher sein«, fügte Teyls hinzu.
Noch immer strichen seine Finger liebevoll und unglaublich zärtlich durch ihr Haar. Sie waren sich so nah, dass Alice seine Atemzüge auf ihrer Haut spürte. Ihr Blick wurde geradezu von seinen Lippen angezogen und nur zu gern hätte sie diese jetzt noch einmal gespürt. Kurz glaubte sie, auch in seinen Augen dieses Begehren aufblitzen zu sehen, das seine Gedanken verriet. Doch dann war der Moment auch schon verflogen. Teyls ließ sie los und trat einen Schritt von ihr zurück. Es tat fast körperlich weh, die Nähe zu ihm zu verlieren, und dennoch war Alice unendlich froh, dass er gerade für sie da gewesen war.
»Danke«, sagte sie deshalb erneut.
Er nickte und lächelte. »Ich habe dir schon mal gesagt, dass ich immer für dich da sein werde.«
Etwas in seinem Tonfall ließ sie aufhorchen. Bildete sie es sich nur ein oder war er erneut kühl? Distanzierte er sich schon wieder von ihr?
»Warum versuchst du, mir aus dem Weg zu gehen?«, hörte sie sich fragen. In ihrer Stimme lagen Schmerz und Traurigkeit, auch wenn sie versucht hatte, diese herauszuhalten.
Er schaute sie an, und ja, nun war es eindeutig: Er verschloss sich. Da war nichts mehr von dem Glühen in seinen Augen zu erkennen, das sie gerade noch zu sehen geglaubt hatte.
»Ich habe es dir gesagt, nachdem wir die Höhle verlassen haben. Ich mag dich, allerdings werden wir nicht zusammenkommen. Daran hat sich nichts geändert. Ich werde aber immer für dich da sein, wenn du mich brauchst.«
Seine Worte waren wie ein Schlag und Alice musste seinem Blick ausweichen. Sie drängte die Tränen zurück und kämpfte mit aller Macht darum, stark zu bleiben. Sie bedeutete ihm etwas, aber offenbar nicht dasselbe wie er ihr. Trotzdem wollte für sie da sein.
Sie schnaubte verächtlich. So wie er in der Höhle für sie da gewesen war? Hatte er die Situation doch nur für sich genutzt, da Alice seine Nähe so verzweifelt gesucht hatte?!
Noch immer ruhten seine smaragdgrünen Augen auf ihr und dieses Mal kamen sie ihr tatsächlich wie blanke Edelsteine vor: kalt und absolut undurchdringlich. Sie hatte sich also nicht geirrt. Seit ihrem Wiedersehen hatte sich etwas verändert und er war ihr aus dem Weg gegangen.
Noch einmal schaute er sie an, keine Regung war in diesen eisigen Augen zu sehen, dann wandte er sich um und ging. So viele Worte lagen Alice auf den Lippen, doch es gelang ihr nicht, auch nur eines hervorzubringen. Mit klopfendem Herzen und Tränen in den Augen schaute sie ihm nach, wie er langsam verschwand.
 
 
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